Die ARD-Themenwoche ist mittlerweile ein liebgewonnenes Stück Fernsehunterhaltung geworden. Und warum auch nicht? Sie ist zumeist durchaus relevant und das Projekt über alle medialen Kanäle zu betreiben ist ein wichtiger und guter Ansatz. Natürlich ist nicht jede Sendung ein riesiger Erkenntnisgewinn, aber das ist schon in Ordnung so. Allein so manche Programmänderung, die der Themenwoche geschuldet ist, erscheint gelegentlich doch recht fragwürdig.
Dieser Tage widmen sich die Sender der ARD dem Thema Glück. Auch das Bedarf einer Auseinandersetzung, die man nicht Eckart von Hirschhausen allein überlassen sollte. Wie so häufig gab es aber auch diesmal wieder eine Abweichung vom regulären Programm, die für so manchen Zuschauer ein Ärgernis ist.
Freunde des „Wochenspiegels“ kennen es nunmehr seit Jahren, dass das Programm wegen Winter- oder Motorsportübertragungen ausfällt oder zumindest gekürzt wird. Daran war man gewöhnt, auch wenn es einem je nach Übertragung teilweise doch recht sinnbefreit vorkam. Aber Sportübertragungen – gerade von [Randsportarten] – zählen auch zum Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Kanäle. Diesen Sonntag aber fiel der „Wochenspiegel“ wieder einmal kürzer aus. Um die Hälfte wurde er gekürzt. Der Grund: Das Erste zeigte einen Märchenspielfilm von 2008. Warum man nun für „Das Tapfere Schneiderlein“ an Nachrichten kürzen muss erschließt sich wohl kaum jemandem. Zumal man den Film ebenso gut bei Kika hätte zeigen können.
Viel elementarer ist dann aber noch eine zweite Frage. Wenn es nun gute Gründe dafür gibt, den Wochenspiegel nicht eine halbe Stunde lang im Ersten zu zeigen – warum macht man das dann nicht auf dem hauseigenen(!) Nachrichtenkanal? Sicherlich mag es manches Mal berechtigt sein, etwas anderes im Hauptprogramm zu zeigen. Die ARD aber leistet sich den Luxus von Tagesschau24, im Angesicht des Programmauftrages zumindest nicht unberechtigterweise, obwohl sich aus Gebührenzahlersicht darüber diskutieren lässt. Wer sich aber diesen Luxus ohnehin leistet, der sollte dann auch solch relevante Inhalte wie den „Wochenspiegel“, der eben zum Programmauftrag gehört, dann auf den kleineren Nachrichtensender ausweichen lassen. Warum man es nicht tut, erschließt sich nicht. Das zumindest würde zum Glück einiger Zuschauer beitragen.